Sonntag, 16. August 2015

Glück III: Wenn das Glück plötzlich weg ist


Ich schreibe hier immer wieder über das Glück. Erzähle euch, wie ich es mir erschaffe, erkenne und erhalte. Aber manchmal da ist es einfach weg. Unauffindbar. Da nützen mir meine eigenen Tips nichts und ich bin traurig, niedergeschlagen und schlichtweg nicht glücklich.

Ich möchte euch hier nichts vorspielen und behaupten, dass ich 24/7 freudestrahlend bin, denn ich glaube die"immer gut drauf"Nummer ist genauso gestört wie die "die Welt ist mein Feind"Nummer. Es ist nur allzu normal, in traurigen Situationen traurig zu sein, wie in fröhlichen froh. Entscheidend ist aber, dass uns nur die Sachen traurig und wütend machen sollten, die es wirklich "wert" sind.

Leider ist es so, dass es im Leben eben auch Traurigmacher gibt - und die lassen sich auch nicht mit einer positiven Grundeinstellung verwandeln. Krankheit, Tod, Schicksalsschläge werden mit keinem Heile-Welt-Posting ausradiert und stehen im Raum. Groß - grau - schwer. Alles einnehmend.


Aber es kommt die Zeit, da wird das große, graue Monster kleiner und da kann man wieder mithelfen und wer schon mal glücklich war, der wird es auch wieder schneller. Klingt verrückt, ist aber so. Selber erlebt!





Vielleicht liest Du diesen Post gerade jetzt, in einem Moment, in dem du traurig bist und in einer ausweglosen Situation zu sein scheinst, dann sag ich Dir lies weiter, ich nehme Dich an die Hand und zeige Dir, dass es besser werden kann. Ohne Heititei und "werfe deine Sorgen über Bord"Einstellung, sondern mit Verstand. Auch nicht von Heute auf Morgen, sondern behutsam.

1. Es ist okay, traurig zu sein. Fühle Dich deswegen nicht schuldig. Setzte Dich an einen ruhigen Ort, unter einen Baum, auf dein Bett, an einen Platz, an dem du Dich wohl fühlst, vielleicht mit einem Tee oder Kakao und spüre einfach da hin. Was ist da, wo die Traurigkeit ist? Ist Wut dabei, oder bist du eher wütend und entdeckst Traurigkeit? "Orte" dein Gefühl, stelle dir vor, du fasst es an. Ist es weich, hart, warm oder kalt? Wo sitzt es. Im Bauch, hinterm Herz, im Kopf? Traue Dich, es zu betrachten, anzuschauen und auch anzunehmen.

2. Was ist der Auslöser? Wenn du dein Gefühl irgendwie geortet hast, frage dich: Wo kommt es her? Manchmal ist es offensichtlich. Vielleicht hast Du einen lieben Menschen verloren, durch Tod oder Trennung oder das Schicksal ist knallhart. Manchmal ist es aber auch diffuser, dann braut sich über Wochen oder Monate was zusammen, was Dich unzufrieden macht und das gilt es zu sezieren und auseinander zu klamüsern. Schreibe Dir auf: Was macht mich traurig/wütend etc. und inwiefern.

3. Idealerweise hast du jetzt ein Blatt Papier oder eine List im Kopf, an Hand der Du erkennst, was Dir den Weg zum Glück gerade verwehrt. Überlege, was Dir helfen kann, wie Du Dir helfen kannst. Mache KONKRETE Pläne, die deine Situation verbessern können. Das können kleine oder große Schritte sein. Wichtig: Schreibe die für Dich beste Lösung auf! Wichtig: Höre nur auf DEIN Herz. Zu bist erstmal nur für DICH zuständig.
Hier ein paar Beispiele für große oder kleine Lösungsansätze:
Du wirst am Arbeitsplatz/in der Schule/Im Verein gemobbt? Traue Dich, das, was Dir gut tuen würde wirklich umzusetzen oder erstmal in Worte zu fassen. Also nicht, "wenn ich da nicht mehr hin müsste" sondern: "ich gehe da nicht mehr hin". Schreib den Idealplan auf!
Du hast einen lieben Menschen verloren? Vielleicht tut dir ein Kakao und das Betrachten von einigen Erinnerungsstücken gut, oder ein Gespräch mit ebenfalls betroffenen. Schreib es auf!

Jetzt hast du ein Problem und eine ideale Lösung für Dich! Das ist ein ganz wichtiger Schritt, denn das große, graue Monster ist nicht mehr unbesiegbar, sondern es gibt einen Weg, es zu bezwingen.

4. Bist jetzt war alles sehr theoretisch und es kann auch sein, dass deine Lösung, nicht ganz realistisch ist, denn einfach am nächsten Tag nicht zur Arbeit zu gehen, ist schwer, wenn man eine Familie zu ernähren hat. Deshalb gilt es jetzt, die Pläne so zu schmieden, dass sie mit deinem Leben kompatibel sind. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Klar, kannst du nicht einfach von der Arbeit fern bleiben, aber du kannst dir einen anderen Job suchen. Aus einem Sportverein kannst du sofort raus! Bleib einfach weg! Da geht das. Mache bei deinem Plan die Abweichung vom Ideal so klein wie möglich. Suche nach Möglichkeiten und TRAU DICH! Frage deine Freundin, ob sie Dir die Kinder abnimmt, damit du den Kopf frei bekommst! TRAU Dich und schicke den Kerl weg, der dich so unzufrieden macht! TRAU DICH und gestehe Dir ein, dass du vielleicht professionelle Hilfe brauchst, es ist keine Schande. Traue Dich, alle deine Pläne umzusetzen, denn alles was Dir gut tut, ist erlaubt!

5. Setzte es um! Mach einfach! Tu es für Dich!
Sei es eine Kündigung, Trennung, oder der Schritt, sich Hilfe zu holen und auch mal um welche zu bitten.



Das alles braucht Zeit, ist keine Sache für ein Wochenende. Es liest sich vermutlich sehr durchgetaktet und klar, aber es braucht Zeit. Narben wollen verheilen und gepflegt werden. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es geht, langsam und stetig.

Liebste Grüße und einen schönen Sonntag!
Charlotte



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